Machtspiele

Es ist wieder Saison für die sirrenden Biester, die harmlose Mitbürger hinterrücks überfallen und stechen und Juckreiz, Rötung, Schwellung sowie ärgerliche Gedanken über die gefallene Schöpfung hinterlassen.
Ein paar Nächte lang habe ich das hingenommen und über Fliegengitter an den Fenstern nachgedacht. Da ich aber selbstverständlich Blumenkästen habe und die gegossen werden wollen, sind diese Netze eher suboptimal. Man will das Dings ja solide befestigen, dann kann man nicht mehr gießen. Und Erdbeeren pflücken.
Ein paar weitere Nächte habe ich mit „Jesus, kannst du deinen Mücken bitte ausrichten, dass sie mich nicht stechen sollen?“ begonnen. (Wem sollten die Biester sonst gehören? Er hat sie erschaffen!)
Morgens stellte ich fest: Die Mücken haben sicher schon mal besser gehorcht.
Trotzdem bat ich ihn weiter um Hilfe. Vorgestern Abend fing Jesus sein übliches Machtspiel an. „Warum soll ich das den Mücken ausrichten? Das kannst du doch auch.“ Subtext: Vollmacht als Kind Gottes, Joh.5,19 usw, usf
Ich, tief seufzend: „Wie sollten sie auf mich hören, wenn sie dir schon nicht gehorchen?“ Weil er an diesem Punkt nicht zu Diskussionen taugt und ich die These „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“ vertrete (du ahnst nicht, wie viele Ohren die Tiere, Pflanzen und Gegenstände haben können! klick, klick, klick), habe ich mein Abendgebet dahingehend geändert, dass ich die Mücken also selbst angesprochen habe.
Die Biester haben definitiv schon mal besser gehorcht!
Aber ich gebe nicht auf. Außerdem hat mich die Recherche zu den obigen Klicks so ermutigt, dass ich einfach weitermachen muss, weil ich ja weiß, dass es geht.
Und außerdem weiß ich wieder, wie lange er diese Machtspiele schon mit mir treibt, irgendwann muss es ja auch damit mal Fortschritte geben.

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