Nö. Die Masse machts.
Als ich gestern beim Nachhauseweg an einer der freien Anhöhen des schönen Bergischen Landes entlang kam, hielt ich und wollte mal versuchen, einen Blitz zu fotografieren.
Ich weiß, ich weiß, bei Gewitter treibt man sich besser nicht auf einer freien Anhöhe herum, da dort ja weit und breit nichts herumsteht, kein Haus, kein Baum, kein Blitzableiter. Aber die insgesamt drei Gewitter (südwestlich, südöstlich und westnordwestlich) waren alle sehr weit weg. Das im Südosten näherte sich langsam, was ungewöhnlich genug ist, denn normalerweise kommt unser Wetter aus westlichen Richtungen.

Hinterm Horizont gehts weiter, wie man weiß: da folgt irgendwann das Eifelvorland und Aachen.
Ab und an zuckten ein paar Blitze durchs Indigo der Wolken, aber ich bin in solchen Situationen eher nicht blitzschnell – und meine Handykamera schon mal gar nicht.
Wenn du dir die Zeit nimmst, alle !178! Fotos anzuschauen, die ich in den achteinhalb Minuten ab 20:40 geknipst habe (ich brenne sie gern auf eine CD und lasse sie dir zukommen), erlebst du ein Daumenkino, in dem wirklich nicht viel passiert. Gelegentlich blinken am linken Bildrand ein paar Autoscheinwerfer auf, der Flug von vier Krähen von rechts nach links erstreckt sich über sechs Bilder. Das mit den Krähen weiß ich allerdings nur, weil ich halt dabei war. Auf den Fotos könnten es auch Ufos oder Spatzen sein. Oder Krümel auf der Linse.
Blitze gab es einige, aber ich war natürlich immer zu spät. Irgendwann wollte ich mich mit so einem Wetterleuchten zufrieden geben

aber dann kam Foto Nummer 178.

Danach habe ich die freie Anhöhe verlassen und bin nach Hause gefaradayt.
p.s.:

Das Besondere dieses Fotos habe ich erst gerade beim Sortieren entdeckt. Ein Blitz, der schon vorbei ist und eine hellgraue Spur verbrannter Luft hinterlassen hat.