Antschana entdeckt das MEHR statt des WENIGERs beim Fasten.
Ihr MEHR äußert sich in Großzügigkeit.
Ich finde Großzügigkeit ungeheuer wichtig, denn sie ist das Öl im Getriebe einer Gruppe. Dabei geht es ja nicht nur um Geld oder geldwerte Vorteile, sondern auch um Zeit. Zeit für Gemeinschaft, Zeit fürs Kinderhüten, Zeit für jemanden abzuholen, Zeit für „ach komm, ich erledige das eben für dich“ und so weiter.
Hätte ich nicht sehr viel mit großzügigen Menschen zu tun, würde mein Leben anders verlaufen. Zum Bleistift hätte ich mir bei meinem ersten Arbeits-Aufenthalt auf Borkum niemals den Traum vom Ausritt in den Dünen erfüllen können. Den hatte mir Heikeluja gesponsert. Ohne von dem Traum zu wissen. Der Högschde hatte ihr den Tipp gegeben, meine Urlaubskasse aufzumöbeln, und sie hatte die Herzensohren weit auf und hat es getan. Ich weiß nicht, ob er ihr eine Summe genannt hatte.
Ich liebe Großzügigkeit.
Wegen der Sache mit dem Geld bzw. den geldwerten Vorteilen war ich total baff, als Michaela mir vor einiger Zeit gestand, dass sie es liebe, wie großzügig ich sei. Äh, Moment mal, wollte ich erwidern, ich hab doch nie Geld? Aber zugleich sagte ich schon erfreut „Danke“, weil mir klar war, dass es nicht um Geld geht, sondern um Zeit. Zeit hab ich meist recht reichlich. (Und wer glaubt ernsthaft, Zeit wäre nichts wert? Zeit hat kein Preisschild, aber sie ist das neue Geld.)
Großzügigkeit ist Teil meiner Identität, und ich wünsche dir, dass du das auch von dir sagen kannst. Dann nämlich sagt der Högschde mit einem verliebten Lächeln über dich: „Ganz der Papa.“
p.s.: anhand welcher Kriterien entscheidet sich, ob ich einen Beitrag zum Artikel des Tages küre oder nicht? Lies es in meinem ersten A.d.T. nach.
Schön!
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