backen, bauen, Flugzeugfliegen

So entspannend wie Mandalas ausmalen. Nur noch entspannter.

Endlich verstehe ich, warum mein annähernd quadratischer Notizblock mit !7! verschiedenen Zettelfarben ausgestattet wurde … Papierflechterei ist soo entspannend, wenn man sich erst mal über die Faserrichtung schlüssig geworden ist. Sogar noch mehr als Mandala ausmalen, denn da muss man ja den Stift festhalten, und bei Ungeübten (oder angespannten Zeitgenossen wie mir) kann das schnell zu einem Krampf in der Hand führen.
Ach ja: Faserrichtung? Da das meiste Papier aus Fasern gemacht ist, die während der Herstellung über diverse Rollen gelaufen sind, hat unser Papier eine Faserrichtung. Versuche mal, eine Zeitungsseite entlang der Textspalte oder quer dazu zu reißen, du wirst merken, dass es da Unterschiede gibt. Ebenso ist es mit dem Notizblockpapier. Wenn du es nicht reißen willst (was sehr hinderlich ist für späteres Flechten), kannst du das Blatt nass machen

(was ebenfalls hinderlich ist fürs spätere Flechten, da durch die Nässe sowohl die Flechtbarkeit als auch der Zusammenhalt leidet, es hat wohl mit der Papierqualitäterä zu tun) – oder sachte biegen. Okay, sagen wir mal, biegen ist das Mittel der Wahl. Der ermittelten Faserrichtung entsprechend in Streifen schneiden.

Ich habe immer drei „hoch“ zwischen Daumen und Zeigefinger der einen Hand genommen, alle nötigen „quer“ dazwischen geschoben und erst danach die anderen Streifen „hoch“ dazu geflochten.

Meistens waren es dann um die 8-10 Streifen in jeder Richtung, das hängt aber von der Ausgangsgröße des Papiers ab, wie breit die Streifen sind und wie viel Platz du am Rand lässt.
Aber da fällt dir sicher auch selbst was ein, bist ja ein kluges Köpfchen.

„Ja, und …“, fragt mich der SF, der übernächtigt aus seinem Statistikzentrum kraucht, „wofür machst du das? Einfach nur so zum Zeitvertreib? Corona muss schlimme Dinge angerichtet haben, wenn du derart viel Zeit zu vertreiben hast!“

Moo…oo…ment mal.

Solche Frechheiten gehören zeitnah geklärt!
… … … … …

Also, ich mache „das“, um Postkarten draus zu machen. Wenn du zu den Privilegierten gehörst, hast du dieses Jahr schon eine in dieser Art von mir bekommen.

Möglich, dass du noch in diesen erlesenen Zirkel aufrückst, das Leben ist eine Reise und ich bin noch nicht ferdsch.
Nachdem ich nämlich erst immer zu wenig KartenKarton hatte und zu viele Flechtwerke, und ich dann alle Kalenderkartonrückseiten, derer ich habhaft werden konnte, zu Karten geschnitten hatte, waren es schließlich zu viele Karten. Wenn ich jetzt nicht absolut dosiert arbeite, sind es gleich schon wieder zu wenige hiervon oder zu viele davon. Die Buchstabenstempelei habe ich jedenfalls abgeschlossen. Frag mich nicht, wie viele insgesamt … fünfzig? peut être.
Beim Flechten habe ich übrigens einige alte und noch ältere Predigten angehört, auch diese: „vom Glück zu Gott zu gehören“ von Aujust 2017. Darin spreche ich eine Geistesgabe der Ablenkung an – keine Ahnung, ob es sie wirklich gibt, aber wenn, bin ich voll davon.

Ich weiß nicht mehr, was die Papierflechterei und die Predigt miteinander zu tun haben (und die Notiz „einfach mal tun, was ich anderen schon immer rate“), ich habe sie extra deswegen eben noch mal angehört. Es stand alles zusammen im Entwurf dieses Beitrags, vielleicht ist es für dich gerade dran, so ein Flechtwerk an Einfällen zu lesen, zu flechten, zu hören.
Vielleicht musst ja genau du hören, warum es ein großes Glück sein kann, zu Gott zu gehören.

rechteckige Konfettis als Nebenprodukt – das wird mein Geschenk an den rechtwinkligen Mitbewohner

Ein Kommentar zu „So entspannend wie Mandalas ausmalen. Nur noch entspannter.

  1. Das ist so eine schöne Karte!
    Wir hatten gestern das Thema Berufung bei unserem rootedTreffen und bei dem Thema fällt mir auf, dass es lange in meinem Leben so ganz viele Einzelfäden gab. Einzelne Berufungsfäden quasi. Und im letzten Jahr wird da endlich mal ein Teppich draus. Das macht Spaß!

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