Das Kunst ist ein Tier mit sehr uneinheitlichem Aussehen. Einige Forscher beschreiben es als groß, bepelzt, dem Gebiss nach ein Fleischfresser, andere haben es als vogelähnliche Kreatur mit nahezu kunterbuntem Äußeren protokolliert, allerdings ohne Federn, mit langen und ebenso kurzen Beinen (was das Vogelwesen betrifft, glücklicherweise nicht zugleich langen und kurzen Beinen), es ist blau und mit Kiemen und Flossen gesichtet worden, andernorts wie der sagenhafte Yeti, zum Glück aber kleiner und mit lila Punkten. Es frisst alles und ist gleichsam sehr spezialisiert, hier fristet es sein Dasein karg im Überfluss des Dschungels, da verspeist es am liebsten Sonnenstrahlen und wird kugelrund (und leuchtet des nachts). Ja, das Kunst ist ein ganz besonderes Wesen! Auch sein Habibi pardon, Habitat (es liebt sein Habibitat!) … also, es ist gerne da, wo es lebt, von wüsten Zonen bis in die Tiefsee ist es fast überall schon gesichtet worden. Zugleich überlebt es nicht überall und manchmal legt sich ein Forscher über Monate auf die Lauer und sieht kein einziges. Man munkelt, es könne sich unsichtbar machen.
Die gesammelten Erkenntnisse über die Unterschiedlichkeit des Tieres und ob es sich überhaupt um eine oder nicht ganz viele Kreaturen handele, gingen Mitte des vergangenen Jahrhunderts derart auseinander, dass Zoologen Stein und Bein und auf das Leben ihrer Mutter schworen, es hieße gar nicht Kunst, sondern Knust, Skunt oder Stunk – was insofern passt, da es ja ungewollt zu viel Ärger und Zwietracht führte. Über einen Kongress zum Schutz unbekannter Wildtiere in Zürich im Jahre 1970 spricht man noch heute, denn er endete in einer wilden Schlägerei, bzw. damit, dass das Kongresszentrum lichterloh in Flammen aufging und der Qualm über den See wehte (worüber man sogar ein Lied schrieb, das zum Welthit wurde).
Gegen das Kunst haben es Marsupilami, Steinlaus und Urmel einfach in die Lexika der Zoologie ge🐑ft!!
Obwohl keiner meines VorgartenT.E.A.M.s trotz Kenntnis vieler Tiere Zoologe ist und auch ich mich nicht mit diesem (zB Dr.-)Titel schmücken kann, nehmen wir an, dass wir die Identität des Wesens namens „Kunst“ entschlüsselt haben. Zweifelsfrei gehört es zur Art der Unechten Tiere und darin der Familie der Kunstwesen.
Zu sagen, es sei das einzige, das sein Habibitat im Reich der Fantasie gefunden hat, ist natürlich bei weitem zu kurz gegriffen! Die oben genannten drei speziellen Spezies, außerdem der Avocadovogel, das ReflekTier, das Blindenführnashorn, Waltraup die Therapieraupe, Tyrannosauroswitha, die Hornochsin, die Lachtigall und der Pingponguin … und all die anderen seltsamen Biester wohnen ja schließlich auch da.

Äh, ja, wie komm ich drauf?

Erkenntnis vom 22.11.2021 beim Mittagessen in der Reha, ziemlich sicher ein Montag, denn montags durfte kein Tier leiden für unser Essen

Erkenntnis vom 11.12.2022 (für die zifferliche Ähnlichkeit der zwei Datums kann ich nix), als Vincent Ross aus dem Auto steigt und sich gegenüber Raczeks Blick mit „was glotzt du? Das ist Kunstpelz!“ rechtfertigt
… manchmal brauch ich gar keine anderen Menschen, um mir Unfug auszudenken.