Mein Jesus, wie kann ich die Schöpferkraft Gottes loben, wenn Hundertausende in beißender Kälte ohne Obdach, Nahrung und sauberes Wasser sind?
Wie kann ich seine Weisheit und Güte preisen, wenn sich Zivilisten vor der Zerstörung durch Bomben und Drohnen fürchten müssen?
Wie kann ich in das Schöpferlob einfallen, angesichts von Unrecht, Not, Leid und Trauer in der Ferne und Nähe?
Soll ich da von Gottes Liebe singen?
Mein Bruder, meine Schwester!
Ja, das auszuhalten ist schwer, denn der Schöpfer hat dir ein Herz gegeben, das sich vom Leid anderer berühren lässt, ein Gewissen, das Mit-Leidenschaft entwickelt.
Er hat dir Ohren gegeben, damit du zuhörst, Hände und Füße, dass du dich in Bewegung setzt und hilfst, wo du kannst.
Er hat dich mit einem wachen Verstand und einer Stimme ausgestattet, die du gegen Ungerechtigkeit erheben sollst.
Wo du diese Gaben nutzt, dich mit anderen verbündest und mir nachfolgst, keimen Liebe und Güte, Hoffnung und Frieden auf.
Volker Krolzik
(leicht bearbeitet von mir)



