Raubetaube contra Zaunkönigin

erinner dich an die Angelegenheit mit dem Maschendrahtzaun im Schlafzimmer. Leider hatte ich viel zu viel Zaunrest her beschafft, ich brauchte nur so viel, bzw. wenig:

Aber wer ahnt das bei einer derart ungenauen Aufgabe! – es ging drum, die Tauben vom Vogelfutter fernzuhalten. Ich hab nix gegen Tauben, aber in so ein Tier passen viele Körner, und da die Tauben entgegen ihres Namens sehr gut hören, ist eine Nachricht schnell rum, wo man gefahrlos lecker Körnchen fressen kann. Und so kommen immer mehr von ihnen. Und dagegen haben die anderen Vögelchen was, für die nämlich keine Körnchen mehr übrig sind.
Ich hatte wohl mitbekommen, dass neuerdings vermehrt Tauben auf meinem Fensterbrett landeten (man hört das ja am Flügelschlag), aber erst ein Nachbar machte mich darauf aufmerksam, dass sie die kleineren Vögel vertreiben. Die Nachbarschaft hat außerdem was gegen Tauben, die sich versammeln und Terrassen und Balkone vollk***en, ständig gurrurruhen, Eierchen machen, Nester bauen – wehret den Anfängen!

Bohrmaschine an Bettvorleger

Tja, konstruier mal was, das es noch nicht gibt! Eine Eingangskontrolle rund ums Vogelfutterhaus, möglichst so, dass ich die Futterstelle trotzdem noch befüllen und gelegentlich reinigen kann …?
Da ich ja aus einer Familie mit lauter werkzeugaffinen Erfindern und Selbermachern stamme, hab ich mich gedanklich mit ein paar Ent- und Verwürfen aufgewärmt, Maschendraht aus dem Busch geholt, mobile Werkstatt aufgebaut (ausnahmsweise mal im Schlafzimmer, weil das Häuschen dort am Fenster steht), Draht entknotet, entbogen, festgestellt: weniger hätte es auch getan, Bohrunterlage geholt, Löcher ins Brettchen gebohrt, auf dem Futterhaus und Fensterkasten stehen, die Drahtstücke durchgesteckt, „ach warte, da war doch mal“, alles wieder auseinander, angezeichnet, kleine Kerbe ins Brett gesägt passend zur Rolloschiene (hatte ich schon länger mal erwogen), Brett auf die Fensterbank, erneut zusammengebaut und provisorisch mit zwei herumliegenden Hölzken an der Rolloschiene und dem Kasten mit der Parthenocissusvermehrung befestigt. Jetzt muss ich noch Löchlein in die Rolloschienen bohren, einen Draht dazwischen spannen und daran die Einlasskontrolle witterungsbeständig befestigen. Das mach ich aber, bevor die Amaryllissen aufs Fensterbrett umziehen und die Vermehrung schon im Garten angekommen ist.

links das Materialmix-Provisorium, rechts die zusammengekehrten Reste aus dem Futterhaus sowie ein altersbedingt zerbröselter Meisenknödel; und dazu ein paar geschälte Sonnenblumenkerne – erklärtes Lieblingsessen der Vögelchen hier – als Friedensangebot wegen der Unruhe

oben: schau, wir haben fast alles aufgegessen – kriegen wir jetzt bittebitte endlich neues Futter?
unten meine in ordentliche Taten umgesetzte Antwort.

Ein Gedanke zu „Raubetaube contra Zaunkönigin

  1. Pingback: Nutzpflanze des Monats – willkommen im sichtbaren Teil des Vorgartens meines Gehirns

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