In „die Geißböckin“ versuchte ich darzulegen, dass die Welt für Frauen gemacht sei, was nur diejenigen nicht begriffen haben, die sich mit zunehmender Vehemenz dagegen auflehnen, lediglich die Sprache ein bisschen zu verändern. Dass die Feinde und Bremser des längst überfälligen Systemwechsels sich genau dadurch enttarnen, hat ihnen offenbar noch niemand gesagt.
Die Störer und Gestörten im eigenen Stall habe ich heute jedenfalls weggesperrt.
Wohlan!
In der frühen Phase der Umwandlung unserer Sprache bekommen alle Dinge, die der zur Artikelin haben, hinten ein -in angehängt und vorne das der durch die ersetzt – warte, die Sätzin befindet sich am Rande der Lesbarkeit, ich muss sie anders gestalten. Also, so: Alle Dinge, die der zur Artikelin haben, bekommen hinten ein -in angehängt und vorne das der durch die ersetzt. Später dann, wenn wir die Vorstufe der Sprachänderung
…hier ist das „der“ keine männliche Artikelin, sondern Genitiv, auch zu erkennen an der [jetzt: Dativ!] Endsilbe -ung, die immer mit der weiblichen Artikelin einhergeht, ebenso -heit und -keit
… bewältigt haben, kommt überall, wo unsere Sprache bislang eine Wortteilin „mann“ vorsieht, „frau“ hin, gleich verfahren wird mit Junge und Mädchen – und umgekehrt natürlich! So soll die Sprache widerspiegeln, welches das starke Geschlecht ist. Der Zimmermann wird also nicht zur Zimmermännin, sondern zur Zimmerfrau… nein, warte, das birgt Konflikte. Eine Zimmerfrau ist ja ein Zimmermädchen – pardon, ein Zimmerjunge… na du weißt schon. Solche Nebensächlichkeiten werden sich in der Laufin (Läufin?) der Zeit regeln, Sprache ist ja kein starres System, sie passt sich an. Frau kann das schon heute beobachten: Die verstockten XY-Chromosomer halten das kurze Innehalten in zB Student:Innen noch für Schluckaufin, aber in ein paar Jahren wird es normal sein und die Witzinnen über Binnen-I etc. eine Angewohnheit peinlicher Relikte.
Auch die anfänglichen Schwierigkeiten mit den Artikelinnen und Wortendungen werden wir bald hinter uns gelassen haben.
Ebenfalls hinter uns lassen werden wir die ganze peinliche Außenwerbung mit all den bedauernswerten leicht bekleideten Damen, die verlegen lächelnd für Dellenentfernung nach Autounfallin werben oder angetan in signalfarbener Unterwäsche für „scharfe“ Präzisionswerkzeuge. Womöglich noch mit einer Peperoni im Bild. Haha, das ist wirklich scharrrf! Sofern nicht bloß noch mit Worten geworben wird (wir haben doch so viele wunderschöne, wir Denker:- und Dichter:innen!), sehen wir knackige Jungmänner nach textilen Verlustinnen, vermutlich wird es auch Nummernboys in der Boxsportin geben, auf der Motorsportrennstrecke und bei der Siegerehrung der Turdefronx🚴🏼♀️🚴🏽♂️🚴🏿🚴♀️🚴🏼🚴🏾♂️.
Die hier angemerkten Unterschiedinnen in der Bekleidung – oijoijoi, schalte dein Kopfkino bitte wieder aus, du brauchst eine klare Köpfin!
Wenn es hingegen wichtig wird und nicht länger nur um visuelle Reize geht, also zB Werbung für ernstzunehmende Sachen, Werkzeug und Zubehör, wird frau von kompetent aussehenden Frauen in Arbeitskleidung zur richtigen Auswahl angeleitet. Frauch eine wird sich nach der Umstellung verwundert die Augen reiben, wenn sie erkennt, an wie vielen Stellen völlig sinnfrei Frauen in der Werbung platziert waren. (Nennen wir es ruhig deplatziert.)
Darauf ein Bier!
