Je öfter ich „Biermeise“ lese, desto stärker wird die Gewissheit, dass es das Wort offiziell nicht gibt. Aber es gibt doch neben „Schnapsdrossel“ noch eine weitere Wortverbindung zwischen Vogelart und alkoholischem Getränk? Ich sag dir, es ist kein Spaß, mit so einem löchrigen Gehirnskasten zu arbeiten!!
Bei meinem Wertstoffsammelrundgang am späteren Rosenmontag habe ich unter anderem ein 5-Liter-Bierfässchen gefunden. Wegen der Biermeise kam mir der Gedanke – Schluckspecht!!! Das ist der gesuchte Vogel!!! – … es kam mir der Gedanke, man könnte das Fässchen doch sicher zum Nistkasten umwidmen.
Es muss ja nicht für die Biermeise sein, ein Heim für Halbhöhlenbrüter wie das Rotkehlchen habe ich nicht mehr, seit sich das Holz der Konstruktion in alle Richtungen zerlegt hat – es sah aus wie eins dieser amerikanischen Häuser nach Hurrikan! – diese Gefahr böte sich beim Bierfässchen jedenfalls nicht. Die Halbhöhle ließe sich zudem leichter reinigen als der Meisenkasten und dank des großen Eingangs gäbe es genug Luftzirkulation, sodass keinem Küken der Hitzetod drohen müsste (wegen Metalldach und Sonne). Man kann es ja auch schattig aufhängen.
Hat schon jemand Erfahrungen damit?
Stellt das Rotkehlchen besondere architektonische Ansprüche? Besteht es auf Rechtwinkligkeit? Mag es Bier oder sollte ich den Hohlkörper lieber gründlich auswaschen? Heißt es womöglich eigentlich Rotweinkehlchen und nistet deswegen nicht in einem Heim, auf dem ein Biername steht?
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hier noch ein Foto vom neulich erwähnten Vogelfutterhaus mit der Flasche als Reservoir und der Bierdosendachdeckung. Kein Wunder, dass ich bei dem ganzen Bier ne Meise kriege!

Nebenbei: die Flasche als Reservoir ist eine sehr gute Erfindung (die leider nicht auf meinem Biermisthaufen wuchs). Man kann von Ferne sehen, ob noch Futter drin ist, es bleibt trocken und die Vöglein kacken nicht rein. Die Biester haben ja überhaupt keine Tischmanieren.
Wenn du es nachbauen möchtest, schick ich demnächst mal ne Anleitung rum. Ist kinderleicht, brauchst nicht mal Maschinen oder Präzision. Sozusagen „gesägt getän“.