Völkerverständigung und Hintergedanken

Der Text erschien Pfingstsonntag in der korrekten Bande, aber ich konnte ihn nicht tagesaktuell auch hier veröffentlichten, ich musste den Tag für eine prophetische Botschaft an Unbekannt freihalten, Auftrag vom Högschden.

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Allerdings habe ich einen Punkt aus meinem Text gelassen, bei dem ich Ärger vonseiten der Redaktion befürchtete, nämlich eine weitere Intention meines Deutschunterrichts. Dafür muss ich ein bisschen ausholen in der jüngeren Jeschichte. Atme ruhig weiter, ich fasse mich kurz.

Putins Plan, die Ukraine im Handstreich einzunehmen, ist grandios gescheitert, wie man weiß. Der Patriotismus und Zusammenhalt der überfallenen Nation hat sich ihm entgegen gestellt, ein Feind, mit dem er nicht gerechnet hat. Der belächelte Komiker ist nicht ins sichere Ausland geflohen, stattdessen beweist er eine stoische Ruhe, steht seinem Volk bei und weltweit im Mittelpunkt. Zudem hat er den Überfall auf sein Land zum Angriff auf die Demokratie umgemünzt und erhält dadurch westliche Kriegstechnik geschenkt, die sein Land von Bauern und Habenichtsen sich gar nicht leisten könnte!
Erfreulicher Nebeneffekt der Spezialoperation sollte sein, dass mithilfe der Fluchtbewegung die EU um ihre Union gebracht würde. Auch dabei ist das Gegenteil eingetroffen. Derzeit haben um die acht Millionen Menschen aus der Ukraine in aller Welt Zuflucht gefunden*, davon sind allein 1,5 Mio in Polen untergekommen, 1 Mio in Deutschland und eine halbe Million in Tschechien. An der gerechten Verteilung der Flüchtlinge aus Syrien, Irak, Afghanistan etc. hatte sich die EU fast heillos zerstritten – aber diesmal: kein Zank, keine Forderungen um Obergrenzen, stattdessen Willkommenskultur, Hilfstransporte und überall blaugelbe Fähnchen.
Seitdem versucht er die Ukraine zu zerstören und alles was darinnen ist, denn die westlichen Staaten können zwar Sanktionen verhängen und ihn als Kriegsverbrecher betiteln, aber aufhalten können sie ihn nicht.

All das ist wichtig um zu verstehen, warum der alte Mann so grimmig an seinen langen Tischen hockt und nach jeder Hand schnappt, die sich ihm versöhnend entgegen streckt, um den Konflikt friedlich zu lösen. Er will nämlich keinen Frieden!
Und alles, was wir „privat“ für die Ukraine tun, jedes Fitzelchen Solidarität, all die vielen tausend Ehrenamtler und Freiwilligen – es häuft glühende Kohlen auf seinem Haupt.

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*= Nicht unerwähnt lassen will ich die fünf Millionen Binnenflüchtlinge, die sich zumeist in Kyiw und der Westukraine aufhalten, wo es zwar auch nicht ruhig ist, aber ruhiger als im Osten des Landes.
Schau dir Bachmut an. Da kann man nicht mehr leben.


Die ganze Spezialoperation mit all ihren großartig ausgedachten und todsicheren Unterpunkten um Europa in die Schranken zu weisen und das siegreiche Großrussland wieder herzustellen – es ist ein einziger riesengroßer Scheißhaufen, sauteuer noch dazu, und außerdem ohne ein f***ing Hintertürchen, das er jetzt wirklich gut gebrauchen könnte. Zum Glück interessiert ihn nicht, was sein Volk dazu denkt, das kommt in den Knast, wenn es muckt, oder ins Arbeitslager, auf Nimmerwiedersehen!

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