Darüber denke ich immer mal wieder nach, bevorzugt, wenn ich von Ungerechtigkeiten und Ungleichbehandlung gegenüber Frauen höre. Dabei war mir lange Zeit überhaupt nicht klar, was Feminismus eigentlich bedeutet. Ich hatte davon gehört, wegen Alice Schwarzer natürlich*, und es hatte mit Frauen zu tun, § 218, linker Politik (nur insofern links, da sie nicht konservativ war), mit Kampf gegen das Patriarchat, fand zeitgleich mit den Hippies statt … tja, und sonst so?

Ich wollte als Mädchen gerne ein Junge sein, weil die viel mehr Vorteile hatten (niemand verlangte von ihnen, dass sie rosa oder Kleidchen oder gar rosa Kleidchen trugen, beim Sonntagsschulfest bekamen sie ein Taschenmesser und kein langweiliges Briefpapier [na-tür-lich! in rosa!!] etc.pp).*°
Ehrlich gesagt hat mich früher vieles gestresst, was Frauen als Frau definiert. Hübsche feminine Kleidung und womöglich farblich aufeinander abgestimmt. Schminken, Schmuck, Haare schön. Handtasche statt Rucksack. Schicke Schuhe! Und so weiter.
Dabei vermischt sich ganz viel, was zum Teil zum Thema Frauen gehört, zum Teil zu dem, was andere zum Thema zugehörig finden, und früher auch viele Dinge, die mir wohlmeinende Mitmenschen als Gründe genannt haben, woran es liegt, dass ich immer noch Single bin. Ich hab mir dazu mal Schreibtherapie*¹ gemacht, es war prachtvoll, und du kannst es sogar nachlesen in diesem Buch!*²

So, da ich also keine typische Frau bin, dachte ich, Feminismus sei nicht mein Thema.
Und wie änderte sich das alles? Habe ich bei Wikipedia den Artikel über Feminismus gelesen? Nö. Bis heute nicht.
Aber bei Veronika Smoor Warum ich Feministin bin (und warum wir den Feminismus immer noch brauchen). Eine Zeitlang hab ich alles von ihr gelesen, weil sie toll schreibt und ihre Beiträge mit schönen Fotos zu kleinen Alltagsfluchten macht. Deswegen las ich auch diesen Artikel. Bei der Überschrift dachte ich, es beträfe mich nicht … siehe oben genannte Punkte … aber ich erfuhr, dass es um all diese Äußerlichkeiten gar nicht geht. Und habe immer mehr begriffen, dass Feminismus mich sehr wohl betrifft, denn es geht um:

Gerechtigkeit!
Gleichheit!
Freiheit!
Für alle!

Genau meine Themen!

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* bloß weil du einen Namen kennst, heißt das ja nicht, dass du alles weißt, was es zu der Person zu wissen gibt
*° beachte den Unterschied zwischen „ich bin ein Junge“ und „ich wäre gerne ein Junge“, wenn ein Mädchen das sagt
*¹ man lese das b mit. Es war keine Schrei-Therapie, auch wenn ich beim Schreiben mitunter geweint und gekämpft habe. Seitdem kann ich darüber lachen.
*² wenn du das Buch nicht mehr finden kannst in Flohmarkt oder Antiquariat, stell ich dir meinen „Originaltext“ zur Verfü … warte, ich frag mal den Verlag
*³ bei den unten gezeigten Bildern handelt es sich um Screenshots, deren Urheber mir nicht bekannt sind, sofern kein Senderzeichen drauf ist. Ausnahmen: Foto meines Bruders: Nazis/Döner; meine Fotos: Teletubbies und Plakat „Bei Hitlers“; meine Idee und Umsetzung: grünes Schild mit grüner Schrift

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weiterführende (blattlose) Loseblattsammlung zum Thema – teils Sachen, über die ich seit Jahren mal hier schreiben wollte:

• Geschlechterrollen werden heute aufgebrochen. Das verunsichert viele Menschen. Im Kinderzimmer dagegen herrscht Klarheit, dafür sorgt auch das Gendermarketing.
  „Alles pink oder blau“ ist in der ard-mediathek verfügbar bis zum 03.09.2025 (das Thema ist seit mindestens 17.12.2020 in den Entwürfen)
  guggele begleitend Pinkismus, Pink stinks
• dazu auch noch mal die Punkt-zu-Punkt-Geschlechtsveränderung
• Wahrig Herkunftswörterbuch:
  Memme →Feigling ♦ der beleidigende Ausdruck beruht auf mhd. memme, mamme „Mutterbrust“ und bedeutet eigentlich „Weib“; das Schimpfwort wird also vor allem für Männer verwendet, die sich „ängstlich wie Frauen“ benehmen.
  ··► Vielleicht braucht unsere Sprache und Gesellschaft doch noch etwas Feminismus, da ja manch eine Frau mutig ihren Mann steht.
• Pink Tax ist ein Preisaufschlag auf Produkte und Dienstleistungen für Frauen. Lies es selbst: Frauen aufgepasst: Pink Tax – das steckt hinter der „Frauensteuer“
• Guterres – in 300 Jahren noch keine Gleichberechtigung (vom 07.03.2023)
• Wie sich die AfD „echte Frauen“ vorstellt
• ♀️​ ⚧️​​ ♂️ ​⁉️​
• eine Bildersammlung, die sich hauptsächlich gegen die größten Frauenfeinde der aktuellen politischen Szene richtet (vielleicht brauchst du ja noch Anregungen für dein nächstes Demoplakat)

Zurück zur Ausgangsfrage:
Brauchen wir mehr Feminismus in Deutschland?
ich denke ja.

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Es fiel mir am 8.3. ein, über all dies zu schreiben und im Ordner „Entwürfe“ aufzuräumen, und weil heute der 8.4. ist, ist es ein guter Tag zur Veröffentlichung.