Fasten your seatbelt! Mit Vollbremsung in die Fastenzeit

Ich hab mein Schmartfohn heute endlich in Reparatur geschickt, nachdem Anfang Januar ein Update gekommen war, das die Akkuleistung (hat nix mit dem Tier zu tun) signifikant gemindert hat.
Hä, Anfang Januar? Jetzt ist März, was hast du die ganze Zeit dazwischen gemacht?
Tja, erst konnte ich mich nicht entscheiden, wann ich das mache, dann hab ich auf der Webseite des Reparaturgeschäfts gelesen, dass man das Gerät abends schon wieder mitnehmen könnte, und dachte, ich könnte es mit einer kleinen Städtereise verbinden, sodass ich eine Reisebegleiterin suchte, keine fand, … … und erfuhr, dass eine Reparatur dieser Art mehr als einen Tag dauern würde. Dann war Wahlkampf, ein Nachrichtenüberschlag nach dem nächsten, Wahl-o-maten, Straucht-o-maten, Wahlhelferbereitschaft und so weiter und so fort, während mein Bruder im Wochentakt fragte, ob ich meinen HosentaschenSputnik denn endlich losgeschickt hätte. Weil Guggel Pixi 4a, was sein offizieller Name ist (also Sputniks, nicht des Bruders), bald schon keine Software-Updates mehr bekommt, will er (der Bruder, nicht der Sputnik) ihn zu einem Lineage IOS machen* und offensichtlich hat er Bock drauf, das jetzt zu tun.
„Jetzt“ ist der jeweilige Zeitpunkt, wenn er wieder danach gefragt hat.
Na ja, jetzt ist es weg [weg!], und ich bin wieder allein, allein … nachdem es gestern natürlich noch ne gründliche ​ Datensicherung erfuhr:

128 GB Speicherplatz sind ne dolle Versuchung, nix zu löschen …

*= man verzeihe mir, wenn ich die falschen Wörter verwende,
wenn man es nicht zu Lineage machen kann – da fehlts mir dann doch an Fachwissen.

Kein smartes Fohn, obwohl im ERF-Bibleserver morgen der Leseplan „Passion40 – Gebet & Fasten vor Ostern“ beginnt?
Das ist ja blöd.
Aber einen idealen Zeitpunkt gibt es wohl nicht, außer vor einer Woche, dann hätte ich es nämlich jetzt schon zurück; mit neuem Akku und müsste nicht zu jedem Ort das Ladekabel mitführen.

Und plötzlich merke ich, dass ich sehr, sehr viel Zeit mitm Händi inne Hände verbracht habe, viel zu viel. Das Leben muss neu organisiert werden. Es fängt an mit einfachem Alltagskram – oh, ich fühl mich heute gar nicht gut. Der ganze Körper knirscht, als wäre ich am WE einen Halbmarathon gelaufen – was nicht so ist. Hab ich die Beine falschrum eingeschraubt? Lieber mal alles ein bisschen langsamer machen. Dann: Mit welchem Bus fahr ich, wenn ich 12:30 ganz woanders sein muss? Ich bin die Strecke schon oft gefahren, aber ich hab mir das alles nicht gemerkt, das hat die App gespeichert. Im Bus kein Sudoku, das geht: ich nehm ne Zeitschrift mit. Und für die Uhrzeit? Da kommt die alte Armbanduhr mit, die sonst im Bad anzeigt, was die Stunde geschlagen hat.
Puh, endlich wieder zuhause. Ab aufs Sofa! Mal gucken, was die Blogkollegen geschrieben haben? Geht nicht. Außer natürlich am Rechner. Gleiches gilt für die abonnierten Videokanäle.

Falls du auch so eine digitale Vollbremsung erfahren hast – oder ab morgen erfahren wirst, weil du vielleicht smartfohnfasten machst – hab ich hier gaaanz ruhige und sehr entspannende Musik für dich gefunden. Damit die Vollbremsung etwas sanfter gelingt. Der Pianist spielt am offenen Fenster und man hört zwischendrin die Vögel und weitere Nebengeräusche.

Michael Geldreich – piano meditations #1 [by the window]

Wenn das für deinen Geschmack zu ruhig ist, wie wärs mit einem anderen Pianisten und seinem Freund, dem Cellisten? Die zwei sind heiß entflammt.

LIVE at No Borders Music Festival [FULL CONCERT] LUKA SULIC ft. Evgeny Genchev

Zwischen Musikhören und Beitrag schreiben (und immer wieder einnicken) gelingt es mir, die Wipfelspitze der Coffea einzutopfen. Foto gibts keins, denn das Mobilka –

Ich weiß noch nicht, ob ich die ganzen 40 Tage abstinent durchhalte oder ob es nicht ein paar Ausnahmefälle gibt … es wäre ja zumindest praktisch, die Impulse des Leseplans vorm Aufstehen zu bekommen.
Allerdings hör ich hier mal auf. Ich habe die meisten meiner Synonyme fürs Mobiltelefon untergebracht und werde früh ins Bett gehen. Tja, dort gibts heute kein beruhigendes Sudoku oder zwei.
Aber das brauche ich wohl nicht, ich schlaf ja schon dauernd am Schreibtisch ein.

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