Sanktioniert

Es ist lange her; ich wohnte noch in der Kleinstadt, in der ich aufgewachsen bin. Es war vermutlich in dem Jahr, in dem ich „im beiderseitigen Einverständnis“ aus der ersten Ausbildungsstelle geflogen war. Ich meldete mich beim Arbeitsamt an, das damals tatsächlich noch so hieß, und bekam nach Beweis aller Ansprüche und Erfüllung aller Forderungen auch etwas Geld – inklusive Mitwirkungspflicht und einer Liste von Firmen, bei denen ich mich bis zum zu melden hätte um einen Job.

Ich fing an zu telefonieren, aber den vermerkten Ansprechpartner der Firma Z konnte ich nie erreichen. Schließlich wurde ich genervt von einer Mitarbeiterin gefragt, warum ich denn ausgerechnet mit diesem Menschen telefonieren müsste, er sei halt viel unterwegs, ob mir nicht auch jemand anderes helfen könne (oder [im übertragenen Sinne] ich mit dem Telefonterror aufhören könnte).

Ich erklärte die Zwickmühle, dass ich nur mit dem Wort dieses Menschen, dass er mit mir gesprochen habe, ein X in der Liste des AAmts bekommen würde, dass ich angerufen hätte, und mir sonst Sanktionen drohten.

Ergebnis war, dass mir das Vorgängermodell von H4 für zwei Monate um soundsoviel % gekürzt wurde. Ich fragte nach im Amt der Ämter, womit ich das „verdient“ hätte, und mir wurde beschieden, dass ich ja nur in Firma Z angerufen hätte, um ein X in ihrer Liste zu bekommen und gar nicht die Absicht gehabt hätte, den Job anzufangen.

Aber das ist gar nicht so, versuchte ich mich zu erklären und schilderte, wie es gewesen war. Na ja, das sagen Sie, hieß es daraufhin. Frau Y aus Firma Z hat uns was anderes gesagt, und welchen Grund hätte Frau Y zu lügen?

Welchen hätte ich?

Nach Ermessen entschieden.
Stempel drauf.
Der nächste bitte.

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