Manche Wissensgebiete lassen sich mit mehr oder weniger spezifischen „Fragen zum Tage“-Sammlungen abhandeln, für andere braucht’s Fachpersonal. Zum Glück verfügt der Vorgarten über Experten für jedes Thema.

Neulich verbreitete einer meiner Brüder eine Seite, wo man seinen eigenen Android-Bot gestalten kann. Er war natürlich mit gutem Beispiel vorangegangen …

… und ich machte so-fort mit!

Das Hütchen ist schick, allerdings … nun ja, ehrlich gesagt: mir fehlten Accessoires. Was will ich mit einem regenbogenfarbig schillernden Bot im Astronoutfit? Es gab weder Blumen noch Gartengeräte, kein Fahrrad, keine Tiere, nicht Pinsel noch Staffelei. Ich musste auf anderen Wegen nachhelfen.

Ich präsentierte ihn den Jeschwistern. Und dann – nicht mal von mir forciert – war da plötzlich die Frage: wie heißt so ein Bot eigentlich, wenn er ne SIE ist? Das grüne Schätzchen hat keine weiblichen Attribute, aber man sieht ja doch deutlich, dass ich es gestaltet habe, und nicht den bläulichen Feinripp-Handwerker.

Also: wieso der Bot? „Bot“ ist ein Kunstwort, das genauso gut den weiblichen oder sächlichen Artikel hätte bekommen können. Wahrscheinlich geht seine Erfindung auf einen Mann zurück, und der nutzte seine Sprache, wie die meisten Männer es halt tun.
Aber auch wenn ich mich grundsätzlich für das männliche Generikum (neineinein, warte, das Dings heißt anders¹ … aber wie?!) entschieden habe, ist die Frage interessant. Heißt Frau Bot Botin?

Und wenn die Frage gestellt ist, folgen im Folgenden die Folgen der gesättigt kreativen Gedankenfreiheit:

• Ist Bot vielleicht die rheinische Abkürzung für Botzedresser?²
• Ist Botswana die Heimat aller Bots? Oder kommen sie aus Bottrop?
• Essen sie am liebsten Botterham?
• Erfolgt ihr Austausch über Botschafter?
• Ach, und was ist ein Boot? Ein besonders dicker Bot?

¹= siehe dort – ich war ja nur ganz knapp daneben
²= Übersetzung für Leser außerhalb meines mundartlichen Tellerrands