Ein Kreuz mit Jakobs Kraut!

Erste „Ernte“ am 20.5. (oben)
Zweiter und dritter Gang durch die städtische Botanik am 30.5.24

Ich wollte den obigen Beispielen noch meherere folgen lassen, aber zu all den unangenehmen Eigenschaften des wüchsigen Grünabfalls hatte ich schnell eine weitere gefunden: ohne eigene Biogasanlage oder zumindest ein Vehikel, das den Mist beiseite schaffen hilft, sitzt man recht bald auf einer Halde von Unkraut, das niemand haben will. Erst recht möchte es der Vermieter nicht wieder in den hauseigenen Mülltonnen finden!
JakobsKreuzKraut ist nämlich in allen Teilen giftig und als besonderes Feature bringt es dich nicht sofort um, sondern reichert seine Giftstoffe in deiner Leber an, bis du schließlich an akutem Organversagen stirbst. Bis jetzt hat das meines Wissens zwar nur Tiere und hauptsächlich Pferde ereilt, aber schlimm genug!
Leider hat es hierzulande keine giftresistenten Fressfeinde und konnte sich daher einige Jahre mit Windgeschwindigkeit ausbreiten, bevor die Fressfeinde hinterher gekommen waren.

Der Jakobskrautbär im zweiten Lebensabschnitt, Raupen sah ich diesmal keine

Wenn der Fressfeind schon Flügel hat, ist es einfach – als kleine Raupe dauern Wege lang, erst recht wenn man eigentlich die ganze Zeit fürchterlichen Hunger hat! Sie ist auffallend schwazzgelb geringelt. Beide sind ebenfalls giftig (du bist halt, was du isst).

Aber da ich keine Pferde und auch sonst keine gefährdeten Tiere habe – wozu hab ich mir die Mühe gemacht?
… Es stimmt übrigens nicht, dass niemand dieses Kraut haben will. Ziemlich vielen Leuten ist es stattdessen völlig gleichgültig. Sie haben nichts mit Weidetieren zu tun, es geht sie nichts an, sie haben noch nie vom JKK gehört.
Und genau das ist mein Punkt: wenn wir uns alle nur um unseren eigenen Kram kümmern, wird nämlich nicht alles erledscht; ziemlich viel bleibt liegen.
Ich wollte meinen Teil dazu beitragen, dass die Welt ein bisschen besser wird. Mission gescheitert mangels Entsorgungsmöglichkeit.

Wenn mehr Menschen mitmachen würden, wäre es (verglichen mit dem japanischen Riesenknötterich oder der Herkulesstaude des Todes) ein leichtes, das JKK loszuwerden. Es blüht nämlich erst im zweiten Jahr so ab Juni. Und es lässt sich weitgehend ohne Hilfsmittel ausrupfen. Wer es gründlich tun will, ist mit einem handelsüblichen Unkrautstecher gut ausgerüstet. Bei meinen zwei Zügen auf städtischem Boden hatte ich sogar das Gefühl, dass es sich umso besser ausreißen ließ, je höher es gewachsen war – die Blattrosetten des ersten Jahrgangs haben zu wenig anzufassen. … Ach, anfassen: um eventuelle Kontaktallergien zu vermeiden, solltest du Handschuhe tragen und vielleicht auch lange Ärmel. Wie gesagt, das Biest ist giftig.

Tja, aber wenn man die Massen nicht mobilisiert kriegt für ein Thema, das sie zwar nicht betrifft, das aber mit vielen leicht einzudämmen wäre, macht halt jeder nur seinen eigenen Kram. Und die Pferdebesitzer stochern weiter in ihren Weiden herum und verwünschen das Jakobskreuzkraut.

9 Gedanken zu „Ein Kreuz mit Jakobs Kraut!

      1. Avatar von VorgärtnerinVorgärtnerin Autor

        Das ist richtig, aber die Tonne wird nur alle zwei Wochen geleert, und wenn ich den schon zur Halbzeit vollstopfe mit grüner Pest, passt sonst nix mehr rein.
        Der Vermieter ist ein sehr umgänglicher Mensch, er schimpft nur, weil dann kein Platz mehr ist für Müll der anderen Nachbarn.

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      2. Avatar von GOOD WORD for BAD WORLDGOOD WORD for BAD WORLD

        Ich versteh das eh nicht, wieso die Leute die Tonnen immer vol haben. Mir unterstellt meine Gemeinde, dass ich bei meiner Haushaltsgrüße alle zwei Wochen 60 l Müll anstelle. Tu ich aber nicht ansatzweise und ich versteh auch nicht, wieso das andere sollen. Sofern man den Müll trennt, bleibt doch fast nichts für den normalen Hausmüll übrig. Gelbe Tonne, braune Tonne, Papiertonne, Altglascontainer …. Was, außer Windeln, gehört denn überhaupt noch in den Hausmüll?

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