Die Zahl des Tages

Auf rund

40.000 Hektar

(ich kann es dir nicht in Saarlandgröße umrechnen, aber es ist etwa die Fläche von München)

wird in Almeria (Spanien) unter Plastik Gemüse angebaut, vor allem Gurken, Tomaten und Paprika.*
Die Arbeitsbedingungen sind mies, die Löhne niedrig, der Umweltschutz katastrophal bis nicht vorhanden.
Wer könnte das ändern?

Komplexe Frage, einfache Antwort:
Der Kunde.

Du.

„Aber wie?“, fragst du, „Ich kann doch nix dafür, dass in Spanien illegale Einwanderer für umgerechnet 1 Cent pro Stunde arbeiten, weil sie schon für das Bisschen froh sind? Und außerdem, wie soll ich beeinflussen, wo die Discounter ihr Gemüse einkaufen?“

Komplexe Frage, einfache Antwort:
Orientiere dich beim Einkauf an drei einfachen Kriterien, nämlich
regional
saisonal
umweltfreundlich
Der Preis darf natürlich auch ein Kriterium sein, aber niemals das einzige. Und wenn, sollte er eher über kaufe ich es – oder nicht entscheiden statt über kaufe ich es hier – oder woanders.

„Hast du nicht ein kleines Kriterium in deiner Liste vergessen?“, werde ich gefragt.
„Warum, welches meinst du denn?“
„Bio zum Beispiel? Bio steht schon so lange im Supermarkt, dass man es nicht mehr neu nennen kann.“
„Stimmt“, sag ich, „aber bloß weil eine Gurke in Bio-Qualität erzeugt wird, muss sie noch lange nicht umweltfreundlich sein.“
„Wieso, es ist doch Bio?“
„Bio sollte umweltfreundlich sein, ist es aber oft nicht. Eine Bio-Gurke, die in Griechenland ohne giftige Spritzmittel und so weiter wächst, wird trotzdem in einem LKW oder per Luftfracht nach Deutschland gebracht. Je weiter der Transport, desto mehr CO². Wenn du als umweltbewusster Kunde nicht auf Bio verzichten willst und im Geschäft nur die griechische Bio-Gurke neben der deutschen „Normalgurke“ zur Verfügung sind, heißt das, dass du konsequenterweise auf die Gurke verzichtest.“

​​​🍅🥒🌶️

*= das weiß ich, weil ich die Doku „Die Deals mit günstigem Gemüse – Warum Tomate, Gurke & Co. beim Discounter wenig kosten“ von ZDF WISO gesehen habe. Sie ist noch bis zum 16.07.2026 verfügbar und danach sicher irgendwo anders.

Ein Gedanke zu „Die Zahl des Tages

  1. Avatar von gerlintpetrazamoneshgerlintpetrazamonesh

    Stimmt alles. Und wird schon von denen, die es sich wirklich leisten können, zu wenig befolgt. Einzuwenden bleibt, dass beispielsweise die alleinerziehene Mutter, die seit Monaten keinen Unterhalt mehr vom Kindsvater erhalten hat (nein, er ist nicht einfach böse – er ist selbständig und hat keinen müden Kreuzer übrig. Das hat er vor Gericht, er fuhr mit seinem neuen, aufs Geschäft geleasten Auto vor, klar darlegen können) und deren KInder unisono um genau dieses industrielle Fertigprodukt betteln, das da beworben wird und auch noch im Angebot ist, sich möglicherweise anders entscheidet.

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