Annuschka bringt regelmäßig mit ihrem MontagsMotz den Aufreger der Woche zu Papier, aber neulich hat sie festgestellt, dass man in manch einer Woche vor lauter Motz und Wut über die eigene Machtlosigkeit gar nicht hinterher kommt mit schreiben.

So geht’s mir auch gerade:

Doch dann fische ich beim Einkaufen aus der Tasche hinten am Rucksack ausgerechnet diesen Chip:

Und das mach ich. Statt zu beten, summe ich vor mich hin:
Spar dir deine Sorgen und mach dir keinen Kopf,
zack-zack, pack sie rein in einen Topf
und lauf damit zu Jesus, er wartet schon auf dich,
gib ihm deinen Sorgentopf, er lässt dich nie im Stich!
Kinderlied. Kinderleicht.

Nachdem ich hier zuvor ellenlange Wutansprachen geschrieben hatte, mache ich aus den MotzThemen 1-3 Wortwolken und die Blume der Woche beendet den ungewöhnlichen Psalm:

Jedes Mal, wenn ich sie sehe, wundere ich mich über die Ausdauer des zarten Blümchens, das seit Sonntag immer gleichschön in der Vase steht. Aber es weiß so viel mehr als ich: Wasser braucht es, Sonne und Erde. Keine wütenden Blogbeiträge, keine Öffentlichkeit, keine Weltverbesserung auf Biegen und Brechen (wohl eher Zusammenbrechen), kein dies, kein das, kein jenes.

Und das will ich mir wieder einmal vornehmen: ich bekomm die Welt nicht besser geschimpft. Das einzige, was sich dadurch ändert, bin ich, und zwar nicht zum Besseren. Aber ich kann mich an Jesus halten und nach Psalm 23,6 werden Gutes und Barmherzigkeit mir folgen: da wo ich meine Füße hinsetze, wird die Welt kurz drauf ein bisschen besser – aber nicht durch mich, sondern durch den, der sie gemacht und dann mit all ihrem Motz überwunden hat.

So wird der Freitag zum Friedtag.