Im zweiten Versuch gab ich mir etwas mehr Mühe … zum Beispiel mit der Begrifflichkeit „Bild“. Auf dem Bild ist ein Bild zu sehen, das abgebildet wird von einem Bild – klar, wo das Problem liegt, he? Synonyme, Synonyme!
Die linke Hälfte der Illustration wird dominiert von einem großen Leinwandrahmen, der auf einer Staffelei steht und davor einem Maler. Der ist ein schlanker, großer und vollbärtiger Weißer. Seine Kleidung ist einfach, er trägt ein bläuliches Shirt, eine rötliche Hose und Halbschuhe. Der Pinsel in seiner Rechten ist im Verhältnis viel zu groß. Das, was von seinem Arm unter dem Shirt hervorschaut, lässt auf mäßiges Muskeltraining schließen.
Er überträgt ein gerahmtes Bild auf seine Leinwand. Dieses Bild steht im Hintergrund der rechten Hälfte der Illustration. Auf diesem Bild sind verschiedene klar abgegrenzte Farbflächen zu sehen (blau, lila, rosa, orange, rot, apricot und gelb; der rote Fleck links oben erinnert an einen fliegenden Vogel) sowie in hellblau/lila ein Roboterarm. Der Rahmen des Originals ist dunkelblau und scheint von der Decke zu hängen. Der Roboterarm gehört allerdings nicht zum Bild, sondern zu einem weitaus längeren Roboter mit fünf Gelenken, der auf dem Boden steht. Allerdings ist er in denselben Farben gehalten wie auf dem Originalbild: hellblau, lila und dunkelblau. Das Hellblau zeigt die Stellen seines Obermaterials an, die vom Licht des Raums erreicht werden, das Dunkelblau die im Schatten liegenden Bereiche. Neben dem Fuß des Roboters steht ein eckiges graues Spielzeugauto, darauf ein gelber Ball.
Vor bzw. unterhalb des Originals stehen vier Personen, drei Mädchen und (fast in der Bildmitte) ein Junge. Nach den Körperproportionen sind es alles Teenager.
Der Junge trägt ein gelbes Shirt zur dunklen Hose, die drei Mädchen rosa/hellblau. Das Mädchen ganz links trägt eine Hose, die junge Frau in der Mitte und das Mädchen zu ihrer anderen Seite haben einen Rock oder ein kurzes Kleid an. Allerdings sind sie alle viel kleiner als der Maler.
An der Hinterseite des Raumes befindet sich ein sehr großer länglich-rundlicher rosa Fleck, der Rest der Wand ist hellblau. Der Boden des Raums ist fahlgelb.
Der Maler mit seinem unfertigen Werk im Vordergrund des Bildes hat sein Abbild bereits mit rosa, lila, gelb, orange und dunkelblauen Flächen bemalt, vom Roboterarm fehlt noch jede Spur – was den Verdacht speist, dass der Roboter nur von unserem Betrachtungsposten auf dem Bild ist, aus Perspektive des Malers jedoch neben dem Bild steht. Die Leinwand (an der Größe des Malers geschätzt muss sie um die 1,50m im Quadrat messen) steht auf einer Staffelei, dahinter sehen wir drei große Blumenkübel. Der rechts enthält nichts, das über den Rand hinausragen würde, der mittlere zeigt ein paar Halme oder Stängel und der linke enthält eine große Wedelpflanze ähnlich einer Spatiphyllum.
Das Ergebnis … nun.

Die 61,4% Übereinstimmung habe ich offenbar auf Kosten einer Zuschauerin bekommen und auch sonst stimmt einiges nicht. (Immerhin: eine Steigerung um 6,1%)
Den anderen Teilnehmern des Spiels hat KI übrigens nicht besser zugehört:


Wenn man einer Schulklasse im Kunstraum sagt, „zeichnet ein Bild vom Schulhof“, gibt es wohl ähnliche Schnittmengen. Die höchste Übereinstimmungquote bei der FAZ’schen Wortmalerei sollen 75% gewesen sein … ich weiß allerdings nicht, ob das Bild hier mit abgebildet ist oder wie es aussieht.
Meine Versuche 3-5/5 mag jemand anderes haben. Ich werd mich weiter mit meiner künstlerischen Intelligenzia abgeben anstatt mit künstlicher Intelligenz, solange die einen derart großen Interpretationsspielraum für sich beansprucht.

Ich finde, die KI hat es schon ziemlich gut gemacht. Erschreckend gut zum einen. Zum anderen fragt es sich, wie viel Wert sie auf unsere belanglosen Aussagen noch legt. Sie wird sich lieber mit ihresgleichen vernetzen…
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Ja, unter Artverwandten verständigt es sich leichter…
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Gleiche Sprache und gleiche Art zu denken.
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