Es ist ungefähr 4 Jahre her, ich war auf meiner Langzeitreha in Herne. Es war Freitag, ich fuhr nach Hause (so richtig nach Hause, nach Lennep) und der Zug von Bochum nach Hagen hatte getrödelt und der Hagener Hbf war nach dem Hochwasser noch im Umbau und ich hastete vom einen Gleis durch all die Umwege zum anderen Gleis, und auf der letzten Treppe, den Zug Richtung Wuppertal schon in Sicht, bekam ich auf einmal keine Luft mehr.

Ich hatte von den Rehakollegen so viel über ihre Panikattacken gehört, dass ich sofort wusste: das ist eine. Ohnehin ging es mir gesundheitlich nicht gut, hatte viel mit Erschöpfung zu tun und war gar nicht fit. Ich kannte das nicht von mir.¹
Da spürte ich Jesus ganz nah neben mir, er legte seine Hand auf meine Schulter und sagte zu mir: Ganz ruhig. Atme.

Ich atmete.
Ich wurde ganz ruhig.
Ich stieg die letzten Stufen zum Gleis hoch, betrat den Zug und fuhr nach Hause. Und begriff, dass ich nicht tauge für Panikattacken, solange Jesus an meiner Seite ist.
🌬️
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¹ = Ich bin keine Sportskanone, aber nach einer kleinen Eickeler Erhebung schon nach Luft japsen? Sehr ungewöhnlich.)
– die Fontwork-Spielereien sind wie immer von mir.
– Der Beitrag gehört zu Herrn Grinsekatz‘ Aktion mit der Holsteiner Treppe, es ist Stufe 64 von 112.

Atmen ist gut. So ähnlich sprach er wohl auch schon zu seinem Freund Lazarus. Aber wenn der Anschlußzug weg ist, ist er weg. Und das ist vielleicht gar kein Grund, in Panik zu geraten, aber so was von ärgerlich! Noch mal gutgegangen und deshalb möchte ich – auch wenn mich dabei keine Einflüsterungen am Ohr kitzelten – von einer Dienstreise zurück aus dem Norden berichten. ICE mit Verspätung. Der Anschlußzug hatte, zum Glück, Verspätung! Und der letzte Regio – es war der letzte, der nächste wäre erst am nächsten Morgen gefahren – auch, so dass ich tatsächlich noch am selben Tag ankam. Das größte Ärgernis wäre hinterher die wirre Abrechnung gewesen. „Woher die überhöhten Reisekosten? – Wieso haben sie auswärts übernachtet?“ Nun, das blieb mir durch höhere Bahnfügung erspart. Soll man den Verspätungen jetzt fluchen oder sie vielleicht nicht gerade an-, aber ab und zu um sie beten?
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Um solche Verspätungen bete ich regelmäßig, ich nenne sie das „Zeit-anhalten-Wunder“, denn Jesus tut mir den Gefallen oft.
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