Aufgrund einer ungewöhnlichen Wetterlage mit polarer Kaltluft und nasser Luft aus dem Mittelmeerraum wird in Dresden das nächste Elbehochwasser erwartet, ebenso klingeln in Bayern, Tschechien, dem östlichen Österreich, Slowenien und anderen Ländern wie Regionen die Alarmglocken. Aus Flussniederungen wird weggeräumt, was man wegräumen kann (Wohnwagen, Rinder, …), Sandsäcke werden gefüllt, Pumpen bereitgestellt etc.
Ich ertappe mich bei dem ketzerischen Gedanken, ob in der Bayrischen Staatskanzlei seit dem starken Hochwasser Anfang Juni ein Umdenken bzgl Hochwasserschutz stattgefunden hat. Im letzten Kabinett Söder hatte „Hubsi“ Aiwanger ja den Hochwasserschutz für minderwichtig (!!) erklärt und viele Überflutungsflächen als Bauland ausgewiesen.
Keine Ahnung, wie „viele“, ich habe eine nicht belegbare Zahl von 70% im Kopf, aber bei allem Durcheinander, das er so produziert (der Gehirnskasten! Hubsi ist mir hupe) gibt es doch immer noch Werte, die sich sicherer anfühlen als andere. Als Beispiel: bei Szygulla Szygulla war ich mir ja sicher, dass die Pflanze nicht so heißt, hatte aber keinen anderen Namen, deswegen nahm ich den sozusagen als Platzhalter.
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Vom Bayrischen und den Vermutungen zurück ins Bergische und dem Erlebten oder solide Recherchierten!
Dieser linke Zufluss des Eschbachs unterhalb der gleichnamigen Talsperre ist nach dem Hochwasser von Juli 2021 nicht wieder „ordentlich“ gemacht, d.h. in den Zustand von vor dem Starkregen versetzt worden. Seitdem darf er tun, wonach ihm ist, und der Landwirt, der die Wiese nutzt, mäht drumherum oder lässt Vieh darauf grasen.

Wahrscheinlich fließt der Bach jetzt so wie zuletzt vor der Industrialisierung des Bergischen Landes, als in den Tälern ein Wasserrad neben dem nächsten stand. Am Eschbach, ein klein wenig weiter talabwärts, sind die frühen Produktionsstätten nur noch in Grundmauern erhalten – wenn überhaupt. Wer kann, kann die Spuren im Waldboden lesen von Obergraben, Teich, Wasserrad, Untergraben, etc. Die Namen der Hämmer, Schleifkotten und anderen Betriebe sind noch in Straßen und Wohnplätzen erhalten.
Gerade wird untersucht, inwieweit diese und andere Flächen frühzeitiger eingestaut werden können, um so den Scheitelpunkt von Hochwasserwellen zu verzögern.
Die Leute von Unterburg würde es freuen. Dort ist das eng eingekerbte Tal dicht bebaut, der Eschbach mündet in die Wupper, die ein paarhundert Meter oberhalb schon den Morsbach aufgenommen hat.
Im Juli 2021 ist ein Unterburger in den Wassermassen zu Tode gekommen.
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„Hochwasser hat es immer gegeben“, sagen Leute, die das mit dem Klimawandel irgendwie nicht glauben. Aber: erstens ist der Klimawandel keine Glaubensfrage und zweitens bekommst du im Text „Hochwasser und Klimawandel – Mehr Wärme, mehr Wolken, mehr Regen“ (Tagesschau, 3.6.2024) ein paar sachliche wie einfache Argumente gegen die so genannten Klimawandelleugner.
Wenn Argumente nicht helfen, mach es wie Jesus uns gesagt hat: brich nicht den Kontakt ab, sondern hab sie lieb.
