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der Sohn von Timäus

Jesus und die Jünger und die ganze Gesellschaft, die ihn noch begleitete, alle kamen nach Jericho. Er predigte wie überall von seiner Revolution, die aber nicht mit Waffen umgesetzt werden sollte, sondern mit Gnade und Gerechtigkeit. Liebe, Barmherzigkeit und Frieden, das war so seine Überschrift für die neue Ordnung. Und dann passierten wie immer Heilungen, aber auch allerhand andere Wunder und unbegreifliche Dinge, von denen man noch lange redete.

Als sie die Stadt wieder durchs Jerusalemer Tor verließen, war ihnen eine große Menge Leute auf den Fersen. Die waren noch nicht fertig mit Jesus und wollten mehr sehen, mehr hören von dem, was er predigte.
An der Straße saßen Bettler, und einer von ihnen war blind. Keiner wusste seinen Namen, nicht mal er selber, aber sein Vater hatte Timäus geheißen, deshalb nannte man ihn einfach Bartimäus, Sohn von Timäus. Als er mitbekam, was der Tumult zu bedeuten hatte, fing er an zu rufen:

„Ruhe!“, hörte er neben sich, und ein paar andere: „Was brüllst du hier rum, sei still! Wir wollen hören, was Jesus sagt!“ 
Sollte er gehorchen und still sein, so wie sonst immer, um nicht von seinem Platz vertrieben zu werden? Aber wer wusste schon, wann sich die Gelegenheit wieder ergab? Jesus war hier! Er versuchte es noch einmal, lauter diesmal:

„Was fällt dir ein?!“
„Ich zeig dich an!“
„Halts Maul, stinkiger Haufen!“,
Einer trat sogar nach ihm. Bartimäus zuckte zusammen. Er wollte sich ducken und klein machen, aber da war etwas in ihm, das sich nicht mehr aufhalten ließ und nur noch lauter schrie:

Da blieb Jesus stehen und sagte: „Wer hat da gerufen?“
„Das ist nur ein Bettler, kümmer dich nicht weiter um ihn.“
„Ich möchte mich aber kümmern. Holt ihn her!“
Einige liefen zu dem Blinden hin und sagten: „Ey, steh auf! Jesus fragt nach dir!“ Bartimäus sprang auf, ließ alles stehen und liegen und folgte Jesus‘ Stimme, die ihn leitete.

„Was kann ich für dich tun?“, fragte Jesus.
Bartimäus antwortete: „Herr, Meister, ich möchte sehen können!“
„Dein Vertrauen hat dir geholfen“, sagte Jesus. „Sieh.“
Und es passierte! Sofort konnte er sehen!! 


Diese Geschichte hat niemand so schön illustriert wie Kees de Kort – zumindest kenne ich niemanden, der es vergleichbar oder schöner gemacht hat. Kees de Korts Bilder waren die erste Bibelübersetzung, die ich hatte.

Rechte aller Bildschirmfotos unbekannt, genommen von dieser Seite.

Ich habe die Bilder aufgesogen wie Bartimäus, der die ganze Welt mit einem Blick erfassen will.

Mein Jesus war nie ein blondlockiger und hellhäutiger Barock-Schönling.