Hoch oben auf den Berghängen klammerten sich Gruppen von Balsamfichten, Hemlocktannen und Kiefern an das Geröll. Hier überstanden sie die Jahreszeiten in immergrüner Unsterblichkeit, während ihre Nadeln murmelnd um die leuchtende Vergänglichkeit des herabgefallenen Laubes in der Tiefe trauerten.
[…]
Die leuchtende Herbstsonne stach in langen Schäften durch das blattlose Geäst und spendete der sterbenden Erde die letzte Ölung herbstlichen Trostes, indem sie sie noch einmal mit einem Hauch von Wärme segnete.
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aus: „Das flammende Kreuz“, Seite 994; Band 5 der Highland-Saga von Diana Gabaldon,
Blanvalet Verlag, München, 2001
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Die beiden Textstellen sind mir aufgefallen, weil sie anders „riechen“ als der Rest vom Buch, als hätte die Autorin sie bei jemandem abgeschrieben.
Gleichwohl rätsele ich als aufmerksame Leserin natürlich, wo wir denn nun herumstehen: inmitten immergrüner Unsterblichkeit oder blattlosem Geäst; ober- oder unterhalb der Nadelwaldgrenze. Beides zugleich geht ja nicht.
Ich schreibe auch gelegentlich ab – ich denk, das macht jeder Schreiberling. Manche Sätze oder Szenen fügen einfach gut in das, was man gerade selbst verfasst.
Das obige Buch hatte ich vor längerer Zeit zuletzt gelesen und hie und da erstaunt es mich, welche vermeintlich selbst erfundenen Passagen in eigenen Texten tatsächlich gar nicht von mir sind. Na sowas!
Das hatte ich ganz vergessen.
Welche das sind, darfst du na-tür-lich! selbst rausfinden.
