Ich vertrete ja für gewöhnlich die Ansicht, dass die deutsche Sprache genug Wörter hat und man keine englischen hinzuziehen muss, um einen Sachverhalt hinreichend zu beschreiben. Wenn du mal aufmerksam liest, fällt dir das vielleicht auf: ich verknüpfe statt zu verlinken, es werden keine Posts gepostet, sondern Beiträge veröffentlicht … ach, und niemand ist weird, sondern wahlweise bekloppt, seltsam, unangenehm oder halt nicht mehr ganz dicht.

manchmal eben doch. Zum Beispiel im vorliegenden Fall, der Gesellschaftskritik. Ich betätige mich häufig gesellschaftskritisch*¹ (wozu die aktuelle Regierung [und Weltlage] allen Anlass bietet) und irgendwann wuchs in mir das Bedürfnis, auch der Gesellschaftskritik ein Stichwort zu gönnen. Ein paar andere waren seit SFs Inventura umbenannt, mit einem sinnverwandten Thema zusammengelegt oder gelöscht worden, sodass wir auch mit neuem Stichwort unter hundert Stück bleiben würden*².
… Allerdings nicht als Gesellschaftskritik! Das Wort an sich ist hochgradig disharmonisch! Vorne weiche Konsonanten, die Vokalfolge ee-e-a, und hinten? Kkrrritttikkk! Ein Geräusch wie eine Krähe mit Verstopfung!
… Wahrscheinlich muss es so sein, denn wer kritisiert, unterbricht oft die Harmonie – manchmal gar für immer.
Also habe ich mich ein bisschen im Wortschatz der Nachbarn umgetan und bin fündig geworden. Dort sind die Bürger (jeder ein kleines Stück Gesellschaft) die Citizens und Kritik lautet Criticism. Zweimal umgerührt, fertig ist – CritiCitizen!
🪗*³
*¹= übrigens nicht nur hier im Vorgarten, aber nur hier verwende ich Stichwörter
*²= mit manch einem selbst gesteckten Ziel nehme ich es nach einer Weile nicht mehr so genau, wenn es sich als unpraktisch herausgestellt hat, aber hierbei bin ich mein Gesetz!
*³= englisch Harmony

Wow! Das hast du wirklich umfassend beleuchtet und vor allem begründet 🤩👌🏼
Ich mag „Gesellschaftskritik“ als Wort auch nicht. Und zwar deswegen, weil für mich die Gesellschaft das ganz Große ist. In Kombi mit Kritik fühle ich das als pauschales Kritisieren. Anmaßend.
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wusstest du übrigens , dass das süditalienische Wort (ich weiß nicht mehr als welchem Dialekt es stammt) für Mafia, also maffia auch „Anmaßung“ bedeutet?
(aber frag mich bitte nicht, woher ich das nu wieder weiß, ich hab keinen Quellennachweis vermerkt)
Und danke für das Lob.
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Soweit ich bisher wusste, ist die Ursprungsbedeutung von Mafia nicht klar. No? 🤔
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Hm, weiß nicht.
Ich hab es entweder aus Wikipedia oder aus einem Buch von Andrea Camilleri.
So oder so wird es ein sehr altes Wort sein, da das Geschäftskonzept ebenfalls sehr alt ist.
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Das glaube ich auch. Und ein durchsetzungsstarkes Wort obendrein, weil wird auch für anderer Länder Mafia verwendet
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