Beim Spaziergang mit M (4) erfahre ich, dass alle Menschen aus dem Bauch ihrer Mama gekommen sind.
So weit, so richtig. „Außer Adam. Den hat Gott ja selbst geformt. Wie mit Knetmasse“, gebe ich zu bedenken. „Und Eva auch.“
„Hatte der Gott, als der Adam fertig war, noch Knetmasse übrig?“, fragt M klug.
„Glaub ich nicht“, sage ich. „Wahrscheinlich war Adam zuerst ein sehr großer Mensch. Und dann hat Gott ihn geteilt in der Hälfte und aus der einen Hälfte Adam neu gemacht und aus der anderen Hälfte Eva geformt.“
„Dann waren die beide klein.“
„Ja, aber zu zweit.“
„Das ist ja viel besser“, sagt M, „dann ist man nicht alleine.“
Bis auf die Vermutung mit der Knetmasse haben wir uns da auf theologisch absolut sicherem Boden bewegt. In den alten Schriften steht nämlich nichts davon, dass Gott der Schöpfer Eva aus einer Rippe gemacht hätte, der Fehler hat sich später eingeschlichen. Er hat Eva von Adams Seite genommen, d.h. ihm fehlt jetzt eine. Adam ohne Eva ist eine halbe Portion. Eva ohne Adam auch.
Zu zweit sein ist halt viel besser.
Ehrlich:
Ich könnte es nicht ertragen, dass ein Mädchen in meiner Gesellschaft glaubt, Eva sei aus einer Rippe gemacht, einem Knöchelchen, auf das man gut verzichten kann. (Nicht dass ich es schon ausprobiert hätte, aber du weißt hoffentlich, was ich meine.) Frauen und Männer sind gleichberechtigte Gegenüber, immerhin hat Gott sie beide geschaffen und sie mit „sehr gut“ ausgezeichnet.